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Tag der offenen Tür im Blindi

Wieder einmal hatte die Blindeninstitutsstiftung zum Tag der offenen Tür eingeladen. Und etliche kamen, um sich bei wirklich interessanten Führungen über die Arbeit des "Blindis" zu informieren. Ich hatte das Glück, auf die Führung von Herrn Direktor Lacher zu stoßen, der ich mich spontan und ganz frech anschloß.

Natürlich war auch die Rede von der Veranstaltungsreihe "Kunst und Kultur am Dachsberg" mit der das Blindi es mehr als erfolgreich geschafft hat, sich einen festen Platz in Rückersdorf zu erarbeiten, (Viele Kunstwerke zeugen in den Häusern und auch im Freigelände davon.) aber im wesentlichen widmeten sich die Ausführungen von Herrn Lacher der eigentlichen Aufgabe der Einrichtung, der Förderung schwerstbehinderter Kinder.

Was ist gemäß der Definition von Herrn Lacher ein schwerstbehindertes Kind? Nun eines, dass mit einem E-Fahrer selbstständig von A nach B kommt nicht! Eines, dass sich mit 2-Wortsätzen unterhalten kann auch nicht! Nein es handelt sich um Kinder, die selbst diese minimalen Funktionen nicht erfüllen können, aber dennoch leben und ihr Leben auf Ihre Art genießen. Und um das zu ermöglichen tritt Herr Lacher für sie mit vollem Herzen und, wenn nötig, durchaus kämpferisch ein.

Hier möchte ich Ihnen noch drei Bilder zeigen, die demonstratieren, wie liebevoll die ärmsten unter den behinderten gepflegt werden. Nachdenkliches gab es aber leider auch zu hören...

...denn der Staat hat kein Geld mehr, und damit auch Herr Lacher das Problem, wie in Zukunft das alles zu finanzieren ist. So manche für die Kinder segensreiche Einrichtung, wie z.B. die Reittherapie droht im schlimmsten Fall dem Rotstift zum Opfer zu fallen!

Den Abschluß der Führung führte durch die Wohngruppen des Internats. Hier sind die Kinder, die aufgrund ihrer schwersten Behinderungen auch beim besten Willen nicht von ihren Eltern versorgt werden können. (Auch wenn diese es gerne tun würden!) Wir konnten uns dabei überzeugen, dass selbst diese Kinder mit Freude (unter Mithilfe der Therapeutinnen) Kunstwerke produzieren, die vielleicht bei einer der nächsten Vernissagen zu sehen sein werden!

Ich könnte noch viel erzählen, doch irgendwann wird es zu viel, deshalb möchte ich diesen Bericht mit einem Blick auf den Neubau und auf das "Cafe-Blindi" schließen.

Halt! Noch ein Bild habe ich - geklaut von der Diaschau im "Cafe-Blindi". Ein Kind das sich sichtlich über die Stimme am anderen Ende der Telefonleitung freut. Ich finde, einen besseren Ausklang kann dieser Bericht nicht haben!

Sollten Sie nicht dagewesen sein, so rate ich Ihnen dringenst, den nächsten Tag der offenen Tür wahrzunehmen, es lohnt sich!

Text und Bilder: Oskar Sembach

23.04.2005

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